Erzählen,  Marketing

Alles so schön digital hier

Eigentlich erschien es mir widersinnig, das Erzählen von Märchen und Geschichten mit Hilfe einer Webseite zu bewerben. Das Besondere an der Erzählkunst ist ja gerade, dass sie nur im Moment eines persönlichen Miteinanders existiert: Wenn Erzähler:in und Zuhörer:in zusammenkommen, sich eine Geschichte von der Phantasie der Einen in die der Anderen fortsetzt und dabei frei entfaltet …

Beim Erzählen ist kein Medium zwischen uns außer der Luft, die wir atmen und die den Schall der Stimme vom Mund zum Ohr trägt. Erzählen ist reine Präsenz, bei der man einander Geschichten, Aufmerksamkeit und Zeit schenkt. Wenn alles gelingt, dann ist Erzählen ein Ereignis, das die Beteiligten beglückt, zu einer schönen gemeinsamen Erinnerung wird und Vorfreude macht auf die nächste Begegnung mit Geschichten.

Und dafür eine Webseite? Klar, meine Ausbildung zur Erzählerin enthielt auch eine Kurseinheit zum Marketing (von Herbert Weikmann), und fast alle Erzähler:innen, die ich kenne, haben eine Online-Präsenz. Trotzdem habe ich eine Weile gezögert.

Auf meinem ersten Computer lief noch Mac OS8, aber ich bin keineswegs eine ‚Digital Native‘. Die Möglichkeiten, die das Digitale für die Wissenschaft bietet, begeistern mich absolut. Aber privat habe ich immer eher auf Datensparsamkeit gesetzt. Und überhaupt – was für ein Tüddelkram, sich mit Providern, Templates und Content Management auseinanderzusetzen!

„Ich helfe Dir, wenn Du magst“, sagte da spontan eine gute Freundin von mir. Das Tüddelkram-Argument fiel also weg. Und wie Sie sehen: Marie Isabel Matthews-Schlinzig hat es mir hier behaglich und wohnlich im Internet eingerichtet.

Diese Seiten sind nun also Werbung, Information und so etwas wie ein sehr, sehr öffentliches Poesiealbum. Und ich hoffe, dass dieses Sammelsurium genau Sie erreicht, die-und-der Sie sich gerne etwas erzählen lassen in der wirklichen Welt.

In diesem Sinne: Seien Sie ganz herzlich willkommen!

„Denn das ist wohl das Bedenkliche beim Schreiben und gemahnt wahrhaftig an die Malerei: Auch die Werke jener Kunst stehen vor uns als lebten sie; doch fragst Du sie etwas, so verharren sie in gar würdevollem Schweigen. Ebenso auch die Worte eines Aufsatzes …“ 

Platon, Phaidros

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