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Schottische Recherchen

In ein paar Wochen, im November, gibt es von mir das erste abendfüllende Programm mit Geschichten aus Schottland (und einer aus Irland) (siehe Terminseite). Diese Geschichten habe ich auf dem Scottish International Storytelling Festival gehört, zum Beispiel von Amy Douglas, aber auch in Sammlungen wie denen von Duncan Williamson und Stanley Robertson gelesen. Und nach kurzem Londonaufenthalt waren wir dieses Jahr auch noch in Schottland auf den Spuren der Geschichten unterwegs. Hier ein paar Impressionen von dieser Reise, die hoffentlich auch Euch Lust machen, die Geschichten kennen zu lernen.

Hier am Ufer von Loch Fyne ist der Fahrende und Meistererzähler Duncan Williamson geboren und aufgewachsen.
Ganz in der Nähe, im Freilichtmuseum „Auchindrain Historic Township“ steht auch ein Bogenzelt (Bowtent), eine bis etwa Mitte des letzten Jahrhunderts beliebte Zeltform der schottischen Fahrenden.

Dieses Haus steht auch in Auchindrain, etwas am Rand aber nicht außerhalb des Ortes, mit einem Gemüse- und Kräutergarten geschützt von einer Trockensteinmauer. Dort lebte zuletzt eine alleinstehende Frau – eine prototypische ‚Henwife‘, stelle ich mir vor. Solche Frauen kommen oft in den Geschichten vor. Mehr weise Frauen als Hexen machen sie so ihr Ding und können oft guten Rat geben.

Irgendwo hier in der Heide von Dinnet muss die junge Traveller-Frau Elvira einst den Vater ihres Kindes getroffen haben. Auch die Tochter Aspen Quivers wird hier unterwegs gewesen sein.
Kein Wunder, dass ich in Dinnet sowas wie Werwolfspuren gefunden habe.

Auch in Museen geht es viel um Geschichten. Hier zwei Beispiele aus der Aberdeen Art Gallery:

Hier ein Kompass, der wie für Familien gemacht scheint, in denen Menschen und Selkies miteinander klarkommen müssen. Weil es Selkies als wandlungsfähige Seehunde immer wieder in ihr angestammtes Element zieht (Compass for a Family, Keiko Mukaide, 2007, Aberdeen Art Gallery).
Und hier Zaumzeug für Einhörner – oder Kelpies? (Chariots of Silk, David Blyth, 2004, Aberdeen Art Gallery)
Wirklich seltsame Kunst dort manchmal (aber großartige Museumspädagogik!!)
Am Loch an Eilein, Rothiemurchus. Was hier passiert ist, weiß ich noch nicht, aber sicher eine Geschichte! Ich hoffe auf Aufklärung bei einem "Sprathspey Storywalk" bei nächster Gelegenheit!
Menhire von Nether Largie. Man kann dort zwischen den Schafen Wollflocken sammeln wie einst die Mutter von Jack (mit den tanzenden Bäumen), aber ich habe mich an Duncan Williamsons Rat gehalten (der dort auch auf Info-Tafeln stand): Alte Steine angucken, nicht anfassen (auch für Outlander-Fans wichtig).
Feuerplatz in Kilmartin

Wir waren auch in Lumphanan, einem kleinen Ort mit vielleicht 500 Einwohnern. Auf der alten Militärstraße dort war Stanley Robertson in den Sommern seiner Kindheit unterwegs, und irgendwo dort muss auch der tanzende Eichbaum Old Cruvie stehen. Macbeth ist hier in der Nähe zu Tode gekommen. Als die Wälder auf ihn zukamen… Old Cruvie wahrscheinlich!

Ein schöner Ruheort. Friedhof in Lumphanan
Am Ortseingang von Lumphanan gibt einen Feenhügel, oder eine abgetragene Hügelburg aus dem 13. Jahrhundert, oder beides.

Ein wunderschönes Reiseland mit wunderbaren Bewohner:innen und noch sooo viel zu entdecken! Zumal man bei jedem Aufenthalt auf tolle neue Geschichten stößt:

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