Akustik,  Hörgenuss

Festivalplanung II: Besser hören

Schauen Sie mal, dies ist das Entree des KULT, das nach eigenen Angaben „Kleinste Theater Braunschweigs“ und das Leib-und-Magen Etablissement nicht nur der hiesigen Erzähler:innen und Geschichtenliebhaber:innen. Fällt Ihnen etwas auf?

Na gut, es gibt einiges zu sehen, aber mir geht es hier um das weiße „T“ auf blauem Grund. Wenn Sie – wie ich – zu den vielen, vielen Hörgeräteträger:innen hierzulande zählen, dann wissen Sie (hoffentlich!) was das bedeutet: Hier kann man gut hören!

Erzählkunstveranstaltungen sind eigentlich sowieso eine akustische Wohltat: Es spricht immer nur eine Person, und zwar meist laut und deutlich und ohne Begleitmusik. Und wenn die Geschichte nur irgend gut ist, lauschen alle ganz still. Anlässlich des anstehenden vierten Braunschweiger Erzählfestivals haben wir nun aber mit Hilfe der „Aktion Mensch“ noch zwei induktive Höranlagen für unser Publikum anschaffen können.

Die eine ist mobil und kann von den Mitgliedern der Erzählwerkstatt für ihre Veranstaltungen genutzt werden. Die andere ist fest verbaut im KULT, wo sie ab sofort auch bei allen anderen Veranstaltungen zum Einsatz kommt. Das habe ich vergangene Woche schon testen können: Man stellt seine Hörhilfen auf den entsprechenden „Kanal“ ein (der muss eventuell von der Akustiker:in freigeschaltet werden, aber eigentlich können das wohl alle Geräte). Und dann bekommt man mittels eines Induktionsfeldes den Ton des – exzellenten – Mikros über der Bühne direkt auf die Ohren. Egal wo man sitzt, lehnt oder schunkelt: Es ist, als wäre das eigene Ohr ganz nah an den Erzählenden.

Das „T“ steht übrigens für nicht für „taub“, auch nicht für „traumhafter Ton“ oder für „Thomas‘ tolles Theater“, sondern schlicht für „Telefon-Spule“. So wird traditionell jenes Teil genannt, welches in den Hörhilfen das elektromagnetische Signal von induktiven Höranlagen auffängt und in ein elektrisches umwandelt. Die induktiven Höranlagen haben übrigens ihrerseits auch noch andere Namen, wie „Ringschleifenanlage“ oder „Induktionsschleife“. Wen die Technik dahinter interessiert, der kann das z.B. bei Wikipedia nachschlagen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Induktionsschleife
https://de.wikipedia.org/wiki/Induktive_H%C3%B6ranlage

Ansonsten freuen Sie sich einfach über den guten Ton, der Sie auf geheimnisvollen Wegen erreicht, und genießen Sie die Geschichten! Am besten bei einer der Veranstaltungen des Festivals – wir freuen uns auf Sie!

2 Kommentare

  • Jutta

    Hallo Maret!

    Ich habe gerade meine Hörgeräte für die Nutzung dieser Spule einstellen lassen und bin nun sehr gespannt auf den „guten Ton“ beim Erzählfestival.
    Danke für den guten Tipp!

    Viele Grüße
    Jutta

    • Maret

      Liebe Jutta,
      das ist ja toll! Da bin ich zuversichtlich, dass es Dir gefallen wird! Ich finde es ja auch luxuriös, nicht mehr extra früh eintreffen zu müssen um immer einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern…
      Inzwischen achte ich schon immer auf die Hinweisschilder für die induktiven Höranlagen – im ex-europäischen Ausland sah (hörte!) ich sogar einmal eine an der Supermarktkasse, das war schick. Hierzulande ist es leider noch nicht so üblich. Manchmal mache ich mir den Spaß, danach zu fragen…denn nachfragen muss ich sonst ja eh´oft 😉
      Liebe Grüße und auf bald,
      Maret

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