Wer öffentlich und gegen Geld Geschichten erzählt, muss sich früher oder später auch eine begründete Meinung zu einer ganzen Reihe von Themen bilden. Zu diesen zählen Urheberrecht und Texttreue; Wahrheitsansprüche von Erzählungen, Sagen und Geschichtsschreibung; sowie Respekt und Sensibilität bei der Aneignung und Darstellung von Stoffen verschiedener Kulturkreise. Nun, beim Erzählen gilt im Zweifelsfall das gesprochene Wort und das Gehörte gehört auch den Zuhörenden.
Während die Kunst im Umgang mit obigen Themen relativ frei ist, sollten Schulbücher – mit denen ich mich in meinem Brotberuf immer wieder beschäftige – doch eher verlässliche Fakten liefern. Aber ist das wirklich immer der Fall? Dazu verlinke ich hier einmal auf einen Beitrag von mir im Braunschweiger Geschichtsblog, der vom Braunschweigischen Geschichtsverein betrieben wird. Darin habe ich mich auf die Spuren eines Zufallsfunds in einem alten Schulbuch begeben und gefragt: Wurde das Spinnrad wirklich in Wolfenbüttel erfunden? Es zeigt sich am Ende, dass Geschichten sich selbst in Geschichtsschulbüchern lebendig fortspinnen können…