Ausbildung,  Erzählen

Wie man Erzähler:in wird

Eine Linksammlung zur Ausbildung.

Wir wissen inzwischen, dass Pflanzen über Botenstoffe kommunizieren können. Viele Tiere vermögen es, mithilfe von Lauten und Körpersprache sowohl vor nahenden Feinden zu warnen als auch ihr Begehren sowie Zu- und Abneigung auszudrücken. Bienen sind nicht nur clever, sondern wirken fast kreativ, wenn sie durch ihren Tanz anzeigen, wo die leckersten Blumen stehen! Aber Geschichten erzählen? Diese Fähigkeit hat meines Wissens nur der Homo Sapiens gemeistert. Erzählen können wir grundsätzlich alle – das hat die Evolution sozusagen so mit sich gebracht.

Wer Märchen und Geschichten frei erzählen will, hat höchstwahrscheinlich schon einmal mit großem Vergnügen anderen Erzähler:innen gelauscht und fühlt, dass ‚so etwas‘ auch im eigenen Innern steckt, schlummert, wächst … Das ist schon mal ein hervorragender Anfang. Und letztlich ist wohl alles, was man braucht, einfach ‚mehr davon‘.

Mein Erzähler:innenausbildungsjahrgang bei der Arbeit (von links nach rechts): Eva-Maria, Beatrice, Barbara K., Barbara L., Angelika, Viola, Volker, Ausbilder Norbert Kober (dozierend), Tiziana und Ingrid.

Für all diejenigen von Euch und Ihnen, die sich diesbezüglich fortbilden möchten aber nicht wissen, wohin sie sich deswegen wenden sollen, habe ich im Folgenden ein paar helfende Hinweise und Links zusammengestellt.

Einiges kann man sich selber zusammensuchen. Einen Ausweis für die märchenmäßig gut sortierte Stadtbibliothek und einen Internetzugang für Online-Texte und -Videos zum Beispiel. Einen VHS-Kurs zur Stimmbildung hier, ein Schnupperwochenende Impro-Theater dort. Und natürlich jede Menge Erzählveranstaltungen. Aber es geht auch gezielter, wie etwa bei folgenden Adressen, die ich hier in ungewichteter Reihenfolge aufliste:

Komplette Ausbildungsgänge gibt es bei:

Ansonsten bieten diese und weitere Vereine und Verbände verschiedene Kurs- und Weiterbildungsprogramme an:

Es gibt auch Erzähler:innen, die komplette Ausbildungen selber organisieren und leiten, wie etwa Jana Raile in Hannover (http://www.erzaehlausbildung.de). Und dann sind da natürlich auch die eher informellen Ausbildungsverhältnisse, die nicht unbedingt inseriert werden. Es lohnt sich sicher, sich umzuhören.

Aber Vorsicht! Wenn man erst einmal dabei ist, zieht oft eins das andere nach sich. Denn meiner Erfahrung nach, sind sowohl die Ausbilder:innen als auch die anderen Seminarteilnehmer:innen sehr lustige, großartige Menschen, die viel zu erzählen haben und die eigene Leidenschaft teilen. Das kann teuer werden!

Im Vergleich zu manch anderen Qualifizierungen sind die Preise zwar nicht übertrieben, trotzdem kostet eine volle Ausbildung schon einen Batzen Geld. Dazu kommen oft noch Kosten für Reisen und Unterbringung. Und die wenigsten werden in diesem Beruf letztendlich fürstlich verdienen. Ich für meinen Teil habe früh entschieden, nicht aufzurechnen, wann ich meine ‚Investitionen wieder drin‘ habe. Es ist ein Engelskreis: Werdende und ‚fertige‘ Künstler:innen unterstützen sich gegenseitig durch den Austausch von Herzblut, Know-how und Geld.

Praktisch unbezahlbar sind die Kontakte zu Gleichgesinnten, die man bei Seminaren und Kursen knüpfen kann. Denn im Regelfall ist nicht damit zu rechnen, dass der eigene Familien- und Freundeskreis sich brennend für Erzählkunst interessiert und dabei auch noch den nötigen kritischen Blick bereithält (Ausnahmen bestätigen die Regel). Für Feedback, Tipps und Anregungen, aber auch als wohlmeinendes erstes Publikum eignen sich vor allem andere Erzähler:innen. Am besten ist es natürlich, wenn man in seiner Umgebung einen Märchenkreis, eine Erzählwerkstatt oder ähnliches hat.

Bei uns in Braunschweig gibt es übrigens beides. Die Erzählwerkstatt e.V. lädt Erzähler:innen für Seminare ein, und einige Mitglieder bieten auch direkt Kurse an: https://erzaehlwerkstatt-bs.de/. Und es werden offene Bühnen und ein Festival organisiert – doch davon ein andermal.

Ich hoffe, meine Liste kann der einen oder dem anderen weiterhelfen. Über Ergänzungen, Kommentare und Erfahrungsberichte würde ich mich freuen!

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